Geographie

Das Fach Geographie in der Sekundarstufe II

Über die Hälfte der Menschen leben weltweit in Städten. Wie können die Städte in der Zukunft aussehen? Auf dem Weg von der Kohleförderung und Stahlerzeugung zum gefragten Standort für Hightech-Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Wie verläuft der Strukturwandel im Ruhrgebiet? Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern und Geburtenrückgang in den Industriestaaten. Wieso kommt es zu solchen Entwicklungen? Durch die gestiegene Mobilität reisen jährlich Millionen Menschen in wenigen Stunden rund um den Erdball. Welche Auswirkungen des Tourismus zeigen sich in den bereisten Destinationen?

Diesen und anderen Fragestellungen geht der Geographieunterricht der Oberstufe nach. Er soll dabei den Schülerinnen und Schülern helfen, die nahe und ferne Umwelt zu verstehen und selbstbestimmt an ihrer Entwicklung und Erhaltung mitzuarbeiten.

Im Mittelpunkt des Geographieunterrichts steht der von Naturfaktoren und menschlichen Aktivitäten geprägte Raum. Aufgabe des Faches ist es, die Beziehungen zwischen und die Zusammenhänge innerhalb verschiedener Lebensräume der Erde darzustellen (Mensch-Raum-Beziehungen). Es ist zwar dem gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld zugeordnet, weist aber auch inhaltliche und methodische Elemente des naturwissenschaftlichen Aufgabenfeldes auf. Somit spricht das Fach vielseitige Neigungen an und bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte an den GL- und NW-Unterricht der Sekundarstufe I.

In der Sekundarstufe II vertieft und problematisiert das Fach Geographie, im Sinne der stärkeren Ausrichtung auf die geographische Wissenschaften, ökologisch, sozial und wirtschaftlich raumwirksame Fragestellungen. Der Unterricht befähigt die Schülerinnen und Schüler sowohl im Sinne der Sach-, Methoden-, als auch Handlungskompetenz zu agieren. Damit Inhalte zunehmend selbstständig und eigenverantwortlich angeeignet werden können lernen sie gerade im Fach Geographie eine Reihe wichtiger Methoden und Techniken, wie z. B. das Lesen und Auswerten von Karten sowie die Auswertung von Filmen und Grafiken, was auch für den Unterricht in anderen Fächern hilfreich sein wird.

Man spricht in der Geographie dabei oft allgemein vom Raum. Dieser Begriff steht unabhängig von seiner Größe (Stadt, Region, Land, …) als Standort und Lebensbereich vielfältiger Gruppen und Interessen, die oft in Konkurrenz zueinander stehen und Konflikte nach sich ziehen können. Diese Konkurrenz um die gemeinsame Raumnutzung bietet für den Erdkundeunterricht ein großes Lern- und Arbeitsfeld. So entdeckt man vielfach die naturgesetzlichen räumlichen Abläufe (z.B. in Öko-systemen), die gesellschaftspolitischen Zusammenhänge (z.B. Entwicklung einer Industrieregion), aber auch die damit verbundenen Veränderungen, die sich durch unterschiedliche Nutzungen ergeben und zwangsläufig zu Konflikten führen.

Mindestens genauso wichtig ist es, Schülerinnen und Schüler für Probleme in ihrer Umgebung und darüber hinaus zu sensibilisieren und dazu anzuregen, auch nach der Schulzeit mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Da die originale Begegnung auch in der Sek. II eine fachrelevante Arbeitsweise darstellt, unternehmen die Oberstufen- Geographiekurse z.B. stadtgeographische Exkursionen.