Seit 2011 sind wir, die Heinrich-Böll-Gesamtschule, aktives Mitglied im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Dieser Titel bedeutet uns mehr als nur das Siegel über unserer Tür: Denn er steht für das klare Engagement unserer Schule, sich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung stark zu machen. „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist kein Zustand, sondern ein Ziel, an dem wir kontinuierlich mit der gesamten Schulgemeinschaft arbeiten. Seitdem haben wir zahlreiche Projekte und Aktionen durchgeführt, um dieses Ziel zu verfolgen. Daher haben wir uns den folgenden drei Punkten verpflichtet:
- Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
- Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.
- Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.
Der „Courage-Tag“: Ein fester Bestandteil unserer Courage-Arbeit
Jährlich findet unser „Courage-Tag“ statt. Dieser wird durch das SoR/SmC-Team, die Schülervertretung (SV) sowie weitere Lehrkräfte in enger Zusammenarbeit mit vielfältigen Kooperationspartner*innen organisiert. Dabei liegt uns die Qualitätssicherung der Angebote sehr am Herzen, damit allen Schüler*innen, sich an diesem Tag intensiv mit Themen wie Toleranz, Vielfalt und historischer Aufarbeitung auseinandersetzen können:
Tag der Kulturen: Eine Reise durch die Vielfalt
Ein besonderer Höhepunkt ist für den 5. Jahrgang am Courage-Tag der „Tag der Kulturen“, an dem die Schüler*innen verschiedene Länder und deren Kulturen „besuchen“ können. An interaktiven Stationen erhielten sie spannende Informationen, probierten landestypische Snacks und konnten bei einem Quiz ihr Wissen testen. Dies ermöglichte ihnen eine lehrreiche und spannende Möglichkeit, die kulturelle Vielfalt unserer Schulgemeinschaft hautnah zu erleben.
Theaterbesuch und Zweitzeugenarbeit: Geschichte zum Anfassen
Für den 6. Jahrgang stand der Besuch des Theaterstücks „Engel mit nur einem Flügel“ in unserem Pädagogischen Zentrum auf dem Programm: Das Stück erzählt die bewegende und kindgerecht aufgearbeitete Geschichte eines jüdischen Jungen zur Zeit des Nationalsozialismus. Die emotionale Aufführung sensibilisierte die Schüler*innen für die historische Verfolgung und machte die Thematik besonders greifbar. Der 7. Jahrgang nahm an einem Workshop der Zweitzeug*innen teil. In diesem Workshop wurden persönliche Geschichten von Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus, wie die von Michaela, geteilt. Diese Erzählungen halfen den Schüler*innen, Geschichte auf eine sehr persönliche Weise zu erfahren. Aus der jahrelangen gemeinsamen Arbeit mit den Zweitzeug*innen e. V. entwickelte sich eine Kooperation, die dazu führte, dass wir offizielle Zweitzeug*innen-Kooperationschule sind.
Homophobie und Rassismus auf dem Platz?
Auch der 8. und 9. Jahrgang setzte sich intensiv mit den Themen Rassismus und Diskriminierung auseinander. Das Fußballmuseum Dortmund und das BVB-Lernzentrum boten Workshops an, in denen sich die Schüler*innen mit Homophobie im Fußball beschäftigten. Zusätzlich erfuhren sie mehr über die Geschichte des Fußballs im Nationalsozialismus und besuchten die Stolpersteine in der Dortmunder Innenstadt sowie in Lütgendortmund, die seit Jahren von unserer Schule gepflegt werden.
Seine Stimme erheben: Mut zur Courage
Der Autor Nils Oskamp hielt eine multimediale Präsentation zu seiner Graphic Novel „Drei Steine“ und teilte darin seine eigenen Erfahrungen mit der rechtsradikalen Szene in Dortmund und ermutigte die Schüler*innen, sich aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen und Courage zu zeigen. Die Schüler*innen der gymnasialen Oberstufe setzten sich in verschiedenen Workshops des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes mit der Entwicklung rechtsradikaler Strömungen in Deutschland auseinander. Dabei beschäftigten sie sich auch mit der Gefährdung der Demokratie durch diese Bewegungen. Ein Besuch der Droste-Hülshoff-Realschule in Dortmund-Kirchlinde, wo die Ausstellung „…weil Hannelore jüdisch war“ gezeigt wurde, ermöglichte eine weitere Vertiefung in die Geschichte des Nationalsozialismus.
Soziales Engagement an der HBG: Helfen, wo es nötig ist
Neben dem jährlichen Aktionstag engagiert sich die HBG regelmäßig für soziale Projekte. So sammelten die Schüler*innen und das Kollegium beispielsweise durch Spendenaktionen Gelder für Schlafsäcke für die Ukraine oder organisierten Waffelverkäufe zur Unterstützung von Naturkatastrophen, wie z. B. bei dem Erdbeben in der Türkei und Syrien.
Gemeinsam für eine tolerante Gesellschaft
Durch vielfältige Projekte und Aktionen setzen wir uns aktiv für ein respektvolles Miteinander ein. Dabei geht es nicht nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern auch Empathie, Verständnis und den Mut, Diskriminierung jeglicher Art entschieden entgegenzutreten – Für dich. Für mich. Für uns!