Das Fach Geschichte – Eine Vorstellung
Wer das Wort „Geschichte“ hört, hat oft eine Vorstellung davon, was das sein soll. Doch als Unterrichtsfach steckt viel mehr dahinter: Tatsächlich hat Geschichte sehr viel mit Geschichten zu tun – und bei genauerem Hinsehen hat alles seine eigene Geschichte. Alles, was es gibt oder jemals gab, ist Thema für Historiker*innen sowie für angehende „Junghistoriker*innen“ in Schule und Universität. Dabei begegnen uns oft spannende oder rätselhafte Fakten:
- Warum findet die „Oktoberrevolution“ von 1917 eigentlich im November statt?
- Wieso dauerte der Hundertjährige Krieg ganze 116 Jahre?
- Und was hat der Adler auf den deutschen Euromünzen mit dem Römischen Reich zu tun?
Verständliche Zusammenhänge statt sturem Auswendiglernen
Die Zeiten, in denen Geschichte stures Auswendiglernen von Daten und Herrschernamen war, sind längst vorbei. Natürlich braucht man Grundwissen, aber im Fach Geschichte geht es um noch viel mehr:
- Ziel: Historische Prozesse verstehen und aktuelle Ereignisse besser einordnen.
- Basiswissen: Wer Bismarck, Merkel und Hitler nicht in die richtige Reihenfolge bringt, hat Schwierigkeiten.
Auf unserer Reise durch die Geschichte beginnen wir mit den frühen Hochkulturen wie Ägypten, Griechenland und Rom. Schritt für Schritt nähern wir uns dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit, bevor wir uns intensiv mit der Entstehung des modernen Deutschlands beschäftigen. Dabei untersuchen wir nicht nur politische Entwicklungen, sondern tauchen tief in den Alltag der Menschen ein: Wie lebten und arbeiteten sie? Welche Rolle spielten Religion und Kultur? Mit Quellen wie alten Texten, Bildern und Gegenständen machen wir die Vergangenheit lebendig.
Lokalgeschichte und praktische Erkundungen
Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Geschichte unserer eigenen Umgebung. Durch Exkursionen erkunden wir die Lokalgeschichte von Dortmund und des Ruhrgebiets und erfahren mehr über die enge Verbindung zwischen regionaler und nationaler Geschichte.
- Exkursionen: Zu historischen Schauplätzen in Dortmund und dem Ruhrgebiet
- Gedenkstättenfahrten: z. B. nach Weimar im 9. Jahrgang
- Themen: Industrialisierung, NS-Vergangenheit, Lokalgeschichte
- Planspiele: Schüler*innen schlüpfen in historische Rollen und treffen Entscheidungen zu Krieg, Frieden, Demokratie oder Diktatur.
Ein zentrales Projekt ist die Erforschung und Pflege der Stolpersteine in Lütgendortmund, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Hier machen wir uns auf Spurensuche und fragen: Wer waren die Menschen, die hier lebten, und wie wird heute an sie erinnert? Diese persönlichen Einblicke machen Geschichte greifbarer. Durch solche Aktivitäten lernen wir nicht nur Fakten, sondern erleben, wie historische Prozesse und Entscheidungen Menschen und Gesellschaften geprägt haben!
Ziel des Geschichtsunterrichts
Am Ende des Geschichtsunterrichts soll das sogenannte „historische Bewusstsein“ stehen:
- Verständnis dafür, wie historische Entwicklungen unsere Gegenwart und Zukunft prägen.
- Geschichte ist überall präsent: Von Straßennamen bis hin zu politischen Entscheidungen.
Geschichte bedeutet, zu verstehen, woher wir kommen, um zu wissen, wohin wir gehen können.